Vererbung des Rhesusfaktors

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Der Rhesusfaktor ist ein wichtiges Merkmal im Blutgruppensystem, das durch das Vorhandensein oder Fehlen des D-Antigens auf den roten Blutkörperchen bestimmt wird. Dieser Artikel erklärt die Vererbung des Rhesusfaktors, seine genetische Dominanz und Rezessivität sowie die möglichen Kombinationen bei Eltern und ihren Kindern.

Das Rhesus-System und das D-Gen

Das Rhesus-Blutgruppensystem besteht aus mehreren Antigenen, von denen das D-Antigen das wichtigste ist. Personen, deren Erythrozyten das D-Antigen aufweisen, sind Rhesus-positiv (Rh+), Personen ohne D-Antigen sind Rhesus-negativ (Rh-). Das Gen, das für das D-Antigen kodiert, wird als D-Gen bezeichnet.

Vererbung des Rhesusfaktors

  • D-Gen (dominant): Führt zur Ausprägung des Rhesus-positiven Merkmals. Das D-Antigen ist auf den Erythrozyten vorhanden.
  • d-Gen (rezessiv): Führt zur Ausprägung des Rhesus-negativen Merkmals. Das D-Antigen fehlt auf den Erythrozyten.

Ein Rhesus-positiver Mensch kann entweder homozygot (DD) oder heterozygot (Dd) sein, während ein Rhesus-negativer Mensch immer homozygot (dd) ist.

Ein Kind erbt jeweils ein Gen von jedem Elternteil. Die Kombination dieser Gene bestimmt den Rhesusfaktor des Kindes:

  • Rh+ (DD oder Dd) x Rh+ (DD oder Dd): Das Kind kann Rh+ (DD, Dd) oder Rh- (dd) sein.
  • Rh+ (DD oder Dd) x Rh- (dd): Das Kind kann Rh+ (Dd) oder Rh- (dd) sein.
  • Rh- (dd) x Rh- (dd): Das Kind wird immer Rh- (dd) sein.

Können Rh-positive Eltern ein Rh-negatives Kind haben?

Ja, wenn beide Eltern heterozygot (Dd) sind, besteht eine 25 prozentige Wahrscheinlichkeit, dass das Kind Rh-negativ (dd) ist.

Rhesusfaktor negativ: Was bedeutet das?

Ein Rhesus-negativer (Rh-) Mensch hat keine D-Antigene auf seinen roten Blutkörperchen und trägt den Genotyp (dd). In der Schwangerschaft kann dies wichtig werden, wenn die Mutter Rh- und das Kind Rh+ ist, da das Immunsystem der Mutter Antikörper gegen die Rh+ Zellen des Kindes bilden kann und sich somit unter Umständen ein für das Ungeborene lebensbedrohlicher Morbus hämolyticus neonatorum ausprägen kann. 

Fazit

Die Vererbung des Rhesusfaktors ist ein klassisches Beispiel für Mendelsche Vererbung mit dominanten und rezessiven Genen. Ein Verständnis dieser genetischen Prinzipien ist entscheidend für die Medizin, insbesondere bei Bluttransfusionen und Schwangerschaften.

Biologie-Insider-Tipp für deinen MedAT

Insider-Tipp von Max (MasterClass-Tutor)

Für den MedAT solltest du in der Lage sein, zwischen der Vererbung des Rhesusfaktors und des AB0-Systems zu unterscheiden. Grundlage dafür sind die Mendelschen Regeln, die du hier wiederholen kannst. Außerdem ist es wichtig, die Bedeutung des Rhesusfaktors für Schwangerschaft und Geburt zu kennen. Wenn du mehr über dieses Thema erfahren möchtest, bist du bei E-Learning-Plattform…