Nicht-chromosomale Vererbung – Mitochondrien 

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Die nicht-chromosomale Vererbung, auch als extrachromosomale Vererbung bezeichnet, beschreibt die Weitergabe von genetischem Material, das nicht im Zellkern, sondern in Organellen wie den Mitochondrien enthalten ist. Diese spezielle Art der Vererbung erfolgt unabhängig von den Chromosomen, die sich im Zellkern befinden.

Was sind Mitochondrien?

Mitochondrien werden oft als Kraftwerke der Zelle bezeichnet, da sie die Zelle mit Energie in Form von ATP versorgen. Neben ihrer energetischen Funktion enthalten Mitochondrien jedoch auch eigene genetische Information in Form von mitochondrialer DNA (mtDNA). Diese DNA ist zirkulär, anders als die linearen Chromosomen im Zellkern, und enthält eine begrenzte Anzahl von Genen, die hauptsächlich für die Energieproduktion notwendig sind.

Mitochondriale Vererbung

Die mitochondriale Vererbung ist ein Beispiel für nicht-chromosomale Vererbung. Besonders ist hierbei, dass die mtDNA ausschließlich über die mütterliche Linie weitergegeben wird. Das bedeutet, dass sowohl Buben als auch Mädchen ihre Mitochondrien von ihrer Mutter erben, während der Vater keinen Einfluss auf die mitochondriale Vererbung hat. Dies liegt daran, dass die Mitochondrien der Eizelle in der Befruchtung überleben, während die Mitochondrien der Spermien verloren gehen.

Besonderheiten der mitochondrialen Vererbung

Eine wichtige Besonderheit der mitochondrialen Vererbung ist, dass Mutationen in der mtDNA nur von der Mutter an die Nachkommen weitergegeben werden. Wenn also eine Frau eine mitochondriale Mutation trägt, kann sie diese sowohl an ihre Söhne als auch an ihre Töchter vererben. Ein betroffener Mann hingegen kann die Mutation nicht an seine Kinder weitergeben, da die mtDNA des Vaters bei der Befruchtung nicht erhalten bleibt.

Beispiel für mitochondrial vererbte Erkrankung

Ein bekanntes Beispiel für eine Erkrankung, die durch mitochondriale Vererbung weitergegeben wird, ist das Leber-Optikusatrophie-Syndrom (LHON). Diese Erbkrankheit führt zu einer Degeneration des Sehnervs und kann zur Erblindung führen. Da die Krankheit durch Mutationen der mtDNA verursacht wird, können nur betroffene Mütter die Krankheit an ihre Kinder weitergeben.

Fazit

Die nicht-chromosomale Vererbung der Mitochondrien ist ein einzigartiger Vererbungsmechanismus, bei dem das genetische Material der Mitochondrien ausschließlich über die Mutter weitergegeben wird. Diese spezielle Vererbung spielt eine wichtige Rolle bei der Weitergabe bestimmter genetischer Merkmale und Krankheiten, die durch Mutationen in der mtDNA verursacht werden.

Biologie-Insider-Tipp für deinen MedAT

Insider-Tipp von Max (MasterClass-Tutor)

Für den MedAT ist zum Thema nicht-chromosomale Vererbung festzuhalten, dass die Mitochondrien unabhängig von der DNA im Zellkern und fast ausschließlich über die Mutter vererbt werden. Es ist zu beachten, dass mitochondriale Erkrankungen daher nur von der Mutter an die nächste Generation vererbt werden können. Um das Thema zu vertiefen, besuche gerne unsere E-Learning-Plattform…