Chromosomen­theorie der Vererbung – Grundlagen

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Die Chromosomentheorie der Vererbung besagt, dass Gene, die die Erbinformationen tragen, auf den Chromosomen lokalisiert sind. Diese Theorie, die erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde, verbindet die damals bekannten Mendelschen Vererbungsregeln mit der Entdeckung der Chromosomen und ihrer Rolle bei der Vererbung. Diese Chromosomen befinden sich im Zellkern von eukaryotischen Zellen und bestehen aus DNA und Proteinen (Histonen), die zusammen als Chromatin bezeichnet werden.

Was sind Chromosomen?

Ein Chromosom ist nicht nur aus reiner DNA aufgebaut, sondern enthält auch Proteine, wie die Histone, die die DNA stabilisieren und deren Verpackung unterstützen. Diese Kombination aus DNA und Proteinen wird als Chromatin bezeichnet. Chromosomen liegen nur während der Zellteilung in ihrer stark kondensierten Form vor, insbesondere in der Metaphase. In der Interphase hingegen ist das Chromatin aufgelockert, sodass die Gene abgelesen werden können.

Jedes Chromosom besteht aus zwei identischen Schwesterchromatiden, die am Zentromer verbunden sind. Chromosomen können je nach Lage des Zentromers in metazentrisch, submetazentrisch oder akrozentrisch unterteilt werden. Die Enden der Chromosomen werden Telomere genannt und spielen eine Rolle bei der Zellalterung, da sie sich bei jeder Zellteilung verkürzen.

Chromosomen und Vererbung

Die Chromosomentheorie der Vererbung erklärt, wie Gene von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden. Ein Mensch besitzt 46 Chromosomen, die in 23 Paare unterteilt sind – 23 Chromosomen stammen von der Mutter und 23 vom Vater. Diese Chromosomenpaare sind homolog, was bedeutet, dass sie Gene für gleiche Merkmale tragen, aber möglicherweise unterschiedliche Versionen (Allele) dieser Gene.

Bei der Zellteilung, insbesondere der Meiose, werden die Chromosomen auf Keimzellen aufgeteilt, wobei der Chromosomensatz halbiert wird. So erhält jede Keimzelle nur 23 Chromosomen. Dies verhindert, dass sich der Chromosomensatz bei der Befruchtung verdoppelt. Dabei spielt auch das Crossing-over eine Rolle, bei dem Chromosomen-Abschnitte zwischen homologen Chromosomen ausgetauscht werden und so für genetische Vielfalt sorgen. 

Fazit

Die Chromosomentheorie der Vererbung ist ein fundamentales Prinzip der Genetik, das erklärt, wie Gene auf den Chromosomen organisiert sind und wie sie während der Zellteilung weitergegeben werden. Diese Theorie verbindet die Entdeckungen der Chromosomen mit den klassischen Vererbungsregeln und bildet die Grundlage für unser Verständnis der genetischen Vererbung.

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Insider-Tipp von Max (MasterClass-Tutor)

Für den MedAT solltest du dich mit Begriffen wie Chromatin, Histon, Schwesterchromatiden und Zentromer vertraut machen. Außerdem solltest du auch wissen, was es mit metazentrischen, submetazentrischen oder akrozentrischen Chromosomen auf sich hat. Um dich in das Thema spezifisch einzulesen, besuche gerne unsere E-Learning-Plattform MEDBREAKER ONE!