Endosymbiontentheorie
Die Endosymbiontentheorie ist ein zentrales Konzept in der Biologie, das die Evolution der eukaryotischen Zellen erklärt. Doch was besagt die Endosymbiontentheorie genau und welche Belege stützen sie?
Was ist die Endosymbiontentheorie?
Die Endosymbiontentheorie beschreibt die Annahme, dass eukaryotische Zellen durch eine Symbiose zwischen verschiedenen Prokaryoten entstanden sind. Diese Prokaryoten gingen eine enge Lebensgemeinschaft ein, indem einer den anderen durch Phagozytose aufnahm. Der aufgenommene Prokaryot lebte fortan im Inneren des anderen und entwickelte sich zu einem Organell, wodurch die ersten “Prototypen” von Eukaryoten entstanden.
Belege für die Endosymbiontentheorie
Es gibt mehrere starke Belege für die Endosymbiontentheorie:
- Doppelte Membran: Mitochondrien und Chloroplasten besitzen beide eine doppelte Membran, was darauf hindeutet, dass sie ursprünglich eigenständige Prokaryoten waren, die von einer Wirtszelle aufgenommen und von deren Membran umschlossen wurden.
- Eigenes Genom: Sowohl Mitochondrien als auch Chloroplasten haben ihr eigenes Genom, das dem der Prokaryoten ähnelt.
- Eigene Ribosomen: Diese Organellen besitzen ihre eigenen Ribosomen, die denen von Prokaryoten gleichen.
- Teilung: Mitochondrien und Chloroplasten teilen sich unabhängig von der Wirtszelle durch einen Prozess, der der Teilung von Prokaryoten gleichkommt.
Endosymbiontentheorie: Ablauf und Beispiele
Der Ablauf der Endosymbiontentheorie lässt sich wie folgt zusammenfassen:
- Ein größerer Prokaryot nimmt durch Phagozytose einen kleineren Prokaryoten auf.
- Der aufgenommene Prokaryot lebt im Inneren des größeren und bietet ihm Vorteile, wie z.B. die Fähigkeit zur Photosynthese oder zur effizienten Energiegewinnung.
- Im Laufe der Evolution entwickelt sich diese Beziehung zu einer festen Symbiose, wobei der aufgenommene Prokaryot zu einem Organell wird (z.B. Mitochondrien oder Chloroplasten).
Ein Beispiel für die Endosymbiontentheorie sind Chloroplasten, die in Pflanzenzellen zu finden sind. Chloroplasten stammen vermutlich von photosynthetischen Bakterien ab, die von einer frühen Vorläuferzelle aufgenommen wurden.
Endosymbiontentheorie und Evolution
Die Theorie der Endosymbionten hat weitreichende Bedeutung für unser Verständnis der Evolution. Sie zeigt, wie komplexe eukaryotische Zellen aus der engen Zusammenarbeit einfacher Prokaryoten hervorgegangen sind. Diese Theorie unterstreicht die Bedeutung symbiotischer Beziehungen in der Evolution und erklärt, warum eukaryotische Zellen so viel komplexer sind als prokaryotische Zellen.
Fazit
Die Endosymbiontentheorie liefert eine überzeugende Erklärung für die Entstehung eukaryotischer Zellen und wird durch zahlreiche Belege unterstützt. Sie zeigt, wie Prokaryoten durch Symbiose komplexe Lebensformen hervorgebracht haben und verdeutlicht die Rolle symbiotischer Beziehungen in der Evolution. Chloroplasten und Mitochondrien sind lebendige Beispiele dieser faszinierenden Theorie.
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